Zeichnung zweier Kinder. Ein Kind hält einen Zettel mit fünf Vierlingen hoch. Sprechblase: „Ich habe alle Vierlinge gefunden. Siehst du? Mehr gibt es nicht!“ Links daneben sitzt ein Junge an einem Tisch. Sprechblase: „Ich habe das ganz anders gemacht! Du hast ja nur aufgemalt!“

Wenn Kinder auf eigenen Wegen arbeiten und sich ihre Ergebnisse dann in einem Partnergespräch vorstellen, kommt es zu (potentiell produktiven) Momenten der Irritation (Nührenbörger & Schwarzkopf, 2019, 27). Diese können ausgelöst werden durch unterschiedliche Herangehensweisen, Lösungswege, Ergebnisse, Wahl der Darstellungsmittel, Begründungen u. v. m.

Je heterogener die Klasse, desto mehr potentielle Widersprüche. Und desto mehr potentielle Situationen, die „zum Fragen, Beobachten [und] Nachdenken anreizen“ (Winter, 1976, 349).

Den produktiven Umgang mit Widersprüchen, mit fremden Meinungen und Lösungswegen müssen Kinder aber erst erlernen. Allzu oft führen Wiedersprüche zu Ablehnung, Verunsicherung oder rechthaberischen Auseinandersetzungen.

Damit die Vielfalt der Ideen tatsächlich als Chance, als „produktive Irritation“ (Nührenbörger & Schwarzkopf, 2019, 27) im Klassenzimmer genutzt werden kann, werden in diesem Teilmodul zunächst grundlegende Informationen im Hintergrund zusammengestellt, die dann im Unterricht exemplarisch mit Aufgabenstellungen illustriert werden. Eine Sammlung der Beispielaufgaben kann unter Material heruntergeladen werden.