Tipp: Die Materialien zu den Aufgabenstellungen finden Sie hier.​


„Wie viele (Murmeln, Plättchen, Treppenstufen, Stifte, …) sind es?“
Für Zählaktivitäten können sowohl Alltagsmaterialien (Murmeln / Stifte / Steine / Knöpfe / Büroklammern / Sammelbilder / Schrauben / Streichhölzer / Kappa-Steine / Treppenstufen / Fenster …) aber auch didaktische Materialien (Wendeplättchen / Holzwürfel / Steckwürfel …) genutzt werden.
Zugleich finden sich Materialien und Ideen für interessante und spannende Zählübungen auch direkt in der Schule (Klassenräume, Treppenstufen bis zum Klassenraum, Fenster am Schulgebäude etc.), in der Klasse (Kinder in der Klasse (Mädchen / Jungen), Kinder, die Kakao bestellt haben, Stifte im Etui, Schultornister etc.), oder auch am Kind selber (Zähne, Finger, Zehen, Knochen etc.).
Eingesetzt werden können auch Zählbücher oder Zählbilder, auf denen verschiedene Objekte abgebildet sind. Motivierend ist es auch, wenn die Kinder beteiligt werden und selbständig Zählaufgaben entwickeln.
Für viele Kinder kann es auch interessant und motivierend sein, wenn Zählaktivitäten zur Prüfung von Schätzungen eingesetzt werden wie z. B.:
„Wie viele Erbsen sind im Glas?
Wie viele Murmeln im Beutel?
Wie viele Schritte braucht man, um im Klassenraum von vorne bis hinten zu gehen?"

Hier kann auch gleichzeitig schon thematisiert werden, wie es kommt, dass bei verschiedenen Kindern unterschiedliche Anzahlen von Schritten herauskommen können (vgl. Gaidoschik, 2007; Keller & Noelle Müller, 2007; Scherer & Moser Opitz, 2010).
Mehrmaliges Zählen einer Menge von Objekten ausgehend von unterschiedlichen Startobjekten.
Eine Menge von Objekten wird mehrmals gezählt. Hierbei wird die Ansicht bzw. die Anordnung der Zählobjekte verändert bzw. es werden unterschiedliche Startobjekte gewählt:
„Ist es egal, ob ich vorne anfangen zu zählen oder hinten? Ist es egal, ob ich bei dieser Murmel beginne oder bei dieser? Sind es trotzdem immer gleich viele?“ (vgl. Gaidoschik, 2007)
  Büroklammern zählen:

  
Abbildung 1
Sprechen über und Erarbeiten von Kriterien für Zählaktivitäten.
Hier bieten Momente der Irritation wie beispielsweise Zählfehler einen Anknüpfungspunkt. Zwei Kinder zählen dieselbe Menge von Objekten und kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen:
„Kann das stimmen? Warum (nicht)?"
Ein Kind zählt eine Menge zweimal hintereinander und kommt zu unterschiedlichen Ergebnissen:
„Kann das stimmen? Erklär mal."
Treten in Zählprozessen keine Zählfehler auf, kann die Lehrperson auch selber Zählfehler initiieren (vgl. Gaidoschik, 2007).
 Über Zählfehler sprechen:

  
Abbildung 2
Die Zählprozesse werden gemeinsam mit den Kindern in den Blick genommen und Kriterien für das Zählen werden gesammelt und notiert:
Wie muss ich zählen, damit ich kein Element vergesse und keins doppelt zähle?"
Mögliche Zählstrategien: Objekte zur Seite legen, Objekte auf Bildern markieren, Objekte strukturiert anordnen, ...)
Die gemeinsam mit den Kindern entwickelten Kriterien für Zählaktivitäten können dann auf einem Plakat schriftlich festgehalten und mit Beispielen illustriert werden.
Erstellen und Gestalten von Zählplakaten.
Bilder mit einer selbstgewählten oder auch vorgegebenen Anzahl von Objekten werden aus Katalogen, Prospekten ausgeschnitten und auf ein Plakat geklebt. Mögliche Arbeitsaufträge:
„Immer drei! Suche Bilder mit drei Gegenständen!"
„Suche Bilder mit einem, mit zwei, mit drei, mit vier Gegenständen. Ordne sie und klebe sie auf."
(vgl. Keller & Noelle Müller, 2007)
Legen von Objekten zu einer vorgegebenen Anzahl.
Material: Zahlenkarten / Murmeln / Wendeplättchen / Stifte / Büroklammern etc.
Die Kinder werden angeregt, zu einer mündlich oder durch die Präsentation einer Zahlenkarte vorgegebenen Zahl die passende Anzahl von Objekten zu legen.
Z. B.: „Lege 7 Murmeln."
Zählen in die Zählschachtel.
Material: Eine verschließbare und blickdichte Schachtel oder ein Beutel / Murmeln / Wendeplättchen / Stifte / Büroklammern etc.

In eine Schachtel wird eine bestimmte Anzahl von Elementen gezählt. Das Kind wird gefragt, wie viele Elemente nun in der Schachtel sind. Kann das Kind die Frage nicht beantworten oder zeigt Unsicherheiten, werden die Elemente entnommen und erneut gezählt.
Wichtig ist, dass im Anschluss über die Aktivität gesprochen wird:
„Wie viele hast du jetzt gezählt? Wie viele habe ich vorhin in die Schachtel getan?"
„Fällt dir etwas auf?"
„Warum ist das so? Ist das immer so?"

Die Schachtel kann auch geschüttelt werden:
„Wie viele sind jetzt in der Schachtel?"
Sind die Kinder verunsichert, werden die Elemente erneut gezählt. (vgl. Gaidoschik, 2007).