Zeichnung einer Lehrerin mit drei Denkblasen. Darin steht: „In meiner Klasse steht jetzt das Thema „Längen“ an. Im Schulbuch geht es vor allem ums Umwandeln und Rechnen. Muss ich wohl vorab noch wiederholen, wie man Längen misst? Und ist es noch wichtig, sich Längenmaße vorstellen zu können?“. „Gibt es vielleicht auch Kinder, die schon eine Maßeinheit in eine andere umwandeln und mit Längen rechnen können?“. „Wie kann ich mit allen Kindern gemeinsam an einem Thema arbeiten, wenn ihre Grundschulerfahrungen so unterschiedlich sind? Und wie kriege ich es hin, dass sie auch verstehen, was sie machen?“.
Abbildung 1: Gedanken einer Lehrerin

Situationen wie diese kennen vermutlich viele von Ihnen. In der von Ihnen unterrichteten Klasse lernen Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Klassen aus verschiedenen Schulen. Gerade bei Themen, die nicht zur Leitidee Zahl und Operation zählen, wissen Sie möglicherweise nicht, in welchem Umfang und wann welche Themen im Unterricht der Grundschulen thematisiert wurden und was den Lernenden davon noch in Erinnerung ist.

Wir möchten Ihnen im Folgenden Hintergrundinformationen zum Größenbereich „Längen“ geben, die es Ihnen ermöglichen, zum einen die Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler ihrer Lerngruppe zu ermitteln und zum anderen diese für die Planung und Durchführung Ihres Unterrichts zu nutzen.

Für den Aufbau von Einsichten in die Beziehungen zwischen Maßeinheiten bietet eine Stellenwerttafel zur jeweiligen Größe eine bedeutsame Unterstützung. Daher werden wir in der Aufgabenstellung kompakt beispielhaft Möglichkeiten aufzeigen, mit denen sich die Schülerinnen und Schüler Ihrer inklusiven Lerngruppe die Stellenwerttafel Längen verständnisorientiert erarbeiten und für das Umwandeln von Längenmaßen nutzen können. Es werden von einer Basisaufgabe ausgehend mehrere Vertiefungs-, Reduktions- und Erweiterungsaufgaben vorgestellt, mit denen die Lernenden auf Ihrem individuellen Niveau an einem gemeinsamen Thema lernen können.