Das folgende Beispiel soll dazu dienen, sich in die Lage von Lernenden zu versetzen.

Lassen Sie kurz das untenstehende Bild auf sich wirken und beantworten Sie anschließend die nachfolgenden Fragen.

Abb. 1: Mentales Sortieren ungewöhnlicher Körper

  • „Welche Körper sind Ihnen bekannt / unbekannt?“
  • „Wie lassen sich die Körper sortieren?“
  • „Wie können Sie Ihre Sortierungen anderen präsentieren?“
  • „Wie viele Rhombenkuboktaeder gibt es?“
  • „Welche Fachbegriffe sind nötig, um die Körper und Sortierungen zu beschreiben?“

 

Vielleicht hat das Bild auch schon ohne das Lesen der Fragen bei Ihnen das Interesse geweckt, die Körper zu identifizieren, zu sortieren und zu beschreiben. Das Bedürfnis, aus Unordnung Ordnung herzustellen, verspüren Kinder bereits in der frühen Kindheit. Kinder zeigen von sich aus den inneren Drang, Dinge zu sammeln und nach verschiedensten Kriterien zu sortieren (Reuter, 2022).

Wir möchten Ihnen nachfolgend aufzeigen, welche mathematischen Potentiale das Sortieren von Formen bietet und wie diese Aktivitäten in einem handlungsorientierten, inklusiven Mathematikunterricht umgesetzt werden können, um allen Kindern erste Erkundungen im Bereich Raum und Form zu ermöglichen. Dabei werden im Sinne eines kontinuierlichen Lernens von Anfang an verschiedenartige Dreiecke, Vierecke, Kreise und weitere geometrische Formen sortiert, um die mathematischen Eigenschaften der Formen anwendungsorientiert zu erkunden und fachsprachlich zu beschreiben.