Tipp: Die Materialien zu den Aufgabenstellungen finden Sie hier.​
 
 
„Zähle vorwärts. Wähle eine eigene Startzahl.“

Die Kinder werden angeregt, sich eine Startzahl zu wählen und von dieser ausgehend weiterzuzählen. Wichtig ist bei Zählaktivitäten, dass keine Einschränkung des Zahlraumes erfolgt (vgl. Scherer & Moser Opitz, 2010). 

Alternativ können auch Startzahlen vorgegeben werden. Das ist sinnvoll um herauszufinden, ob die Kinder von jeder beliebigen Startzahl aus weiterzählen können.

   Weiterzählen

Wichtig:
In dem Hörbeispiel zählt Paul von neun ausgehend weiter. Auffällig ist allerdings die lange Pause, die nach der Aufforderung durch die Interviewerin entsteht. Durch weitere Zählaktivitäten muss deshalb überprüft werden, ob es Paul tatsächlich gelingt, weiterzuzählen oder ob er möglicherweise zunächst leise von eins bis acht zählt, bevor er dann ab neun laut weiterzählt. 

Gelingt es einem Kind nicht, von der gewählten Startzahl aus weiterzuzählen, sollte zunächst überprüft werden, inwieweit das Kind über die Zahlwortreihe verfügt. Den meisten Kindern gelingt es bei Schulbeginn, von eins ausgehend zumindest bis zehn zu zählen. Zeigen sich hier noch Schwierigkeiten, muss zunächst die Zahlwortreihe (ausgehend von der Zahl eins) geübt werden (Anregungen hierzu finden sich unter Reduktion). 

Verfügt das Kind über die Zahlwortreihe, gelingt es ihm aber nicht, von einer beliebigen Zahl aus weiterzuzählen, sollte dieses gezielt trainiert werden. Hierbei kann es helfen, immer „eins mehr" zu denken bzw. sich vorzustellen,  z.B.:
„Hier sind drei Plättchen. Stell dir vor, eins kommt hinzu. Wie viele sind es dann? Stell dir vor, noch eins kommt hinzu, wie viele sind es jetzt?"

Auch das Zählen der Finger kann hier unterstützend wirken:
„Hier sind vier Finger. Wenn ich noch einen Finger ausstrecke wie viele sind es dann?"
(vgl. hierzu die Möglichkeiten individueller Unterstützung; vgl. Gaidoschik, 2011).

 Weiterzählen: Übungsmöglichkeit
 
Ändern der Zählrichtung. („Zähle rückwärts! Wähle eine eigene Startzahl.")

Zu beachten ist, dass sich das Rückwärtszählen nach dem Vorwärtszählen entwickelt. Zu Schulbeginn bereitet das Rückwärtszählen noch deutlich mehr Kindern Schwierigkeiten als das Vorwärtszählen (vgl. Schmassmann & Moser Opitz, 2008).

Beim Rückwärtszählen geht es zum einen um das Verfügen über die Zahlwortreihe (z. B.: zehn, neun, acht, sieben, …).
Hier können gezielt Abzählreime oder Lieder eingesetzt werden wie z.B.: 

   „Kennst du schon den countdown?"

„Kennst du schon den countdown,
kannst du runterzählen?
Das geht butterleicht, 
wir starten mit der zehn.
Zehn, neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins, go!"

Geht es um das Rückwärts-Weiterzählen kann es helfen – analog zu den Übungen für das Vorwärts-Weiterzählen – immer „eins weniger" zu denken bzw. sich vorzustellen . Ausgehend von beispielsweise zehn Fingern kann hier beispielsweise immer ein Finger nach dem anderen eingeknickt werden. Parallel dazu wird dann rückwärts gezählt (vgl. hierzu die Möglichkeiten individueller Unterstützung; vgl. Gaidoschik, 2011).
 
Erkennen von Fehlern im Zählprozess.

Während des Zählens werden (von der Lehrperson oder dem zählenden Kind) Fehler eingebaut, die anderen Kinder müssen diese Fehler entdecken (vgl. Scherer & Moser Opitz, 2010).

   Erkennen eines Fehlers im Zählprozess: