Die Übersicht zeigt die Basisaufgabe und Möglichkeiten der Erweiterung, Reduktion und Möglichkeiten der individuellen Unterstützung. „Basisaufgabe: „Lege anders!“ Benennen der Münzen; Bestimmung und Notation der Geldbeträge. Dokumentation der Geldbeträge. Sortieren von Zerlegungen. Ergänzen von Geldbeträgen. Reduktion: Nachlegen von Geldbeträgen und sortieren der Münzen und / oder Scheine. Vorgabe spezifischer Geldbeträge (Münzen / Scheine). Wechseln einzelner Münzen. Einsetzen einer Übersicht über Zerlegungsmöglichkeiten. Erweiterung: Vorgabe von Bedingungen. Einsatz aller Münzen und Scheine („komplexere“ Geldbeträge). Möglichkeiten individueller Unterstützung: Zum Legen der Beträge echtes Geld oder Plastikmünzen verwenden. Zur Dokumentation der Zerlegungen Papiermünzen aufkleben, Münzen und Scheine stempeln, eine tabellarische Übersicht einsetzen oder die Dokumentation am Computer durchführen.“
Abbildung 1: Übersicht_Aufgabenstellung kompakt "Lege anders"

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Basisaufgabe

"Lege anders" Geldbeträge auf verschiedene Arten legen

Material: Karten mit abgebildeten Geldbeträgen, Sortiertafel, Spielgeld

Die Kinder ziehen eine Karte, auf der ein bestimmter Geldbetrag (wie z.B. 3 €) mit Münzen und/oder Scheinen dargestellt ist. Die Aufgabe besteht darin, den vorgegebenen Betrag "anders“ zu legen.

Links Stapel mit Karten auf denen Geldbeträge mit Scheinen und Münzen dargestellt sind, z.B. Fünfeuroschein und 2 Eineuromünzen. Rechts daneben Sortiertafel, darauf 2 Zweieuromünzen und 3 Eineurostücke. Darunter weitere Geldscheine und -münzen.
Abbildung 2

Eine Variationsmöglichkeit besteht darin, verschiedene Zerlegungsmöglichkeiten zu finden und zu dokumentieren, die dann anschließend sortiert und/ oder geordnet werden (vgl. hierzu: Dokumentation der gelegten Geldbeträge und Sortieren von Zerlegungen s.u.).

Hierbei kann das Spektrum der zur Verfügung stehenden Münzen und  / oder Scheine variieren.

"Lege anders."

"Finde verschiedene Möglichkeiten!"

"Wie gehst du vor?"

"Wie findest du noch eine weitere Möglichkeit?"

Die Aufgabe ist gut in Partnerarbeit durchführbar: Ein Kind legt mit den gegebenen Münzen und / oder Scheinen einen Betrag und das Partnerkind legt diesen Geldbetrag dann „anders“. Anschließend wird kontrolliert und die Rollen werden gewechselt.

Sortierbrett. Links Fünfeuroschein. Rechts 2 Zweieuromünzen und eine Eineuromünze.
Abbildung 3

Vertiefung

Benennen der Münzen; Bestimmung und Notation der Geldbeträge

Material: Sortiertafel, Spielgeld, unbeschriftete Kärtchen, Tabelle

Eine weitere Aktivität kann darin bestehen, zunächst den vorgegebenen Geldbetrag zu bestimmen und zu notieren. Wird die Aufgabe in Partnerarbeit durchgeführt, können die Kinder zudem angeregt werden, zunächst die gelegten Münzen und Scheine zu benennen.


Vertiefung

Dokumentation der Geldbeträge

Material: Sortiertafel, Spielgeld, unbeschriftete Kärtchen, Tabelle

Finden die Kinder zu einem gegebenen Geldbetrag verschiedene Zerlegungen, ist es sinnvoll, diese zu dokumentieren. Beispielsweise können die Kinder die Münzen aufzeichnen oder es wird eine tabellarische Übersicht eingesetzt, in der die verwendeten Münzen angekreuzt bzw. die Anzahl der von einer Sorte verwendeten Münzen eingetragen wird.

Beispiel 1: Die Kinder legen mit der 1-Euro und 2-Euro Münze sowie dem 5-Euro Schein.

Tabelle mit 4 Spalten und 7 Zeilen. Eintrag Spalte 1, Zeilen 2 bis 7: jeweils „7 €“. Eintrag Spalten 2, 3 und 4, Zeile 1: Eineuromünze, Zweieuromünze, Fünfeuroschein. Eintrag Zeile 2, Spalten 2 und 4: „2“ und „1“.
Abbildung 4

Beispiel 2: Die Kinder nutzen zusätzlich die 10-Cent, 20-Cent und 50-Cent Münzen.

Tabelle mit 7 Spalten und 6 Zeilen. Eintrag Spalte 1, Zeilen 2 bis 6:  jeweils „7 €“. Eintrag Spalten 2 bis 7: 10-Cent Münze, 20-Cent Münze, 50-Cent Münze, Eineuromünze, Zweieuromünze und Fünfeuroschein. Eintrag Zeile 2, Spalten 4, 5 und 7: „2“, „1“, „1“.
Abbildung 5

Werden die Kinder angeregt, eine der von ihnen gefundenen Zerlegungen zu einem bestimmten Betrag beispielsweise mit Spielgeld auf Streifen zu kleben, können diese in einer sich anschließenden Reflexionsphase gemeinsam geordnet oder sortiert werden.


Vertiefung

Ordnen und Sortieren von Zerlegungen

Material: Sortiertafel, Karten mit abgebildeten Geldbeträgen, Streifen mit verschiedenen Zerlegungen zu einem Geldbetrag (linear angeordnet)

Möglichkeit 1: Die Kinder ordnen verschiedene (vorgegebene oder auch selbst gefundene) Zerlegungen zu einem bestimmten Geldbetrag. Die Kinder werden angeregt, strategisch vorzugehen, um mögliche weitere Zerlegungen zu finden. Abhängig von den Münzen und / oder Scheinen, die den Kindern zur Verfügung stehen, variiert die Anzahl möglicher Zerlegungen. 

"Ordne die Zerlegungen."

"Erklär mal. Wie gehst du vor?"

"Gibt es noch eine andere Möglichkeit, die Zerlegungen zu ordnen?"

"Finde noch mehr Zerlegungen. Wie gehst du vor?"

 "Gibt es noch andere Zerlegungen? Erklär mal!"

Das Ordnen von Zerlegungen bietet die Möglichkeit, gemeinsam mit den Kindern Zerlegungen zu vergleichen, über die Anordnung der Scheine und Münzen zu sprechen und Notationsregeln (z.B. immer die Geldstücke / Scheine mit dem größten/ kleinsten Wert zuerst) zu vereinbaren.

Beispiel: Mögliche Ordnung nach Anzahl der gelegten Münzen und Scheine.

Unterschiedliche Zerlegungen zu 7 Euro. Fünfeuroschein und eine Zweieuromünze. Fünfeuroschein und 2 Eineurostücke. 3 Zweieuromünzen und eine Eineuromünze. 2 Zweieuromünzen und 3 Eineuromünzen. Eine Zweieuromünze und 5 Eineuromünzen. 7 Eineuromünzen.
Abbildung 6

Möglichkeit 2: Karten mit abgebildeten Geldbeträgen werden sortiert. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Sortiertafel 1:

Beispiel: Handelt es sich bei dem dargestellten Betrag um 7 € oder nicht?

Sortiertafel mit zwei Spalten. Links: „7 €“, rechts: „7 €“ durchkreuzt.
Abbildung 7

Sortiertafel 2:

Beispiel: Handelt es sich bei dem dargestellten Geldbetrag um mehr bzw. weniger als oder um genau 7 €?

Sortiertafel mit 3 Spalten. Links: „weniger“, Mitte: „7 €“, rechts: „mehr“.
Abbildung 8

Die dargestellten Geldbeträge können auch nach Größe geordnet werden - beispielsweise vom kleinsten zum höchsten Betrag.

4 Papierkarten nebeneinander, darauf Geldmünzen und -scheine. 1. Eine Eineuromünze, 2. Eine Zweieuromünze, 3. Ein Fünfeuroschein, 2 Eineuromünzen, 4. ein Zehneuroschein, eine Zweieuromünze.
Abbildung 9

Vertiefung

Ergänzen von Geldbeträgen

Material: Sortiertafel, Karten mit abgebildeten Geldbeträgen, Spielgeld

Die Kinder ziehen zwei Karten. Beide Karten werden nebeneinander auf das Sortierbrett gelegt. Auf der Seite mit dem geringeren Betrag wird ergänzt, bis auf beiden Seiten die Beträge übereinstimmen.

Sortierbrett. Links: Karte mit Fünfeuroschein und 2 Eineuromünzen darauf. Rechts: Karte mit einer Zweieuromünze. Darunter 5 Eineuromünzen.
Abbildung 10

Variationsmöglichkeit:

Die Kinder arbeiten zu zweit. Jedes Kind legt einen Betrag. Anschließend verändert (ergänzt oder verringert) eines der beiden Kinder seinen Geldbetrag so, dass er mit dem Betrag des Partnerkindes übereinstimmt.


Reduktion

Nachlegen von Geldbeträgen und Sortieren der Münzen und / oder Scheine

Material: Karten mit abgebildeten Geldbeträgen, Sortiertafel, Spielgeld

Die Kinder legen einen vorgegebenen Betrag nach („Lege genauso!“):

Links: Karte mit einem Fünfeuroschein und 2 Eineuromünzen darauf. Rechts: Sortiertafel mit einem Fünfeuroschein und 2 Eineuromünzen darauf. Rechts daneben weitere Geldscheine und -münzen.
Abbildung 11

Alternativ können die Kinder die Münzen und Scheine auch direkt auf den abgebildeten Geldbetrag legen.

Karte mit einem Fünfeuroschein und 3 Eineuromünzen.
Abbildung 12

Hierbei kann das Spektrum der zur Verfügung stehenden Münzen und Scheine variieren. Es kann eine größere Menge an Geldstücken und Scheine angeboten werden, aus denen die passenden Münzen und Scheine herausgesucht werden müssen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, nur die benötigten Münzen und / oder Scheine zur Verfügung zu stellen.

Des Weiteren können die Kinder angeregt werden, die gelegten Münzen und Scheine der Größe nach zu ordnen und Teilbeträge zu bestimmen.


Reduktion

Vorgabe spezifischer Geldbeträge (Münzen und / oder Scheine)

Material: Karten mit abgebildeten Geldbeträgen, Sortiertafel, Spielgeld

Durch die Auswahl von Geldbeträgen, die von den Kindern „anders“ gelegt werden sollen bzw. die Vorgabe konkreter Münzen und / oder Scheine kann ebenfalls eine Reduktion der Basisaufgabe erfolgen.

Beispiel: Abgebildet ist ein 5 € Schein. Zur Verfügung stehen 1 und 2 € Münzen.


Reduktion

Wechseln einzelner Münzen

Material: Karten mit abgebildeten Geldbeträgen, Sortiertafel, Spielgeld

Die Basisaufgabe „Lege anders“ wird beschränkt auf den Wechsel einer einzelnen Münze („Tausche eine Münze um.“).

Links: Karte mit einer Zweieuromünze. Rechts: Sortiertafel mit zwei Eineuromünzen. Rechts daneben weitere Geldmünzen.
Abbildung 13

Reduktion

Einsetzen einer Übersicht über Zerlegungsmöglichkeiten

Eingesetzt werden kann eine Übersicht über verschiedene Tausch- und Zerlegungsmöglichkeiten der Münzen und Scheine.


Erweiterung

Vorgabe von Bedingungen

Material: Karten mit abgebildeten Geldbeträgen, Sortiertafel, Spielgeld

Der auf der Karte abgebildete Geldbetrag wird nachgelegt. Die Kinder werden angeregt, hierbei verschiedene Bedingungen einzuhalten.

Wichtig ist, die Kinder immer wieder aufzufordern, die Bedingungen zu reflektieren sowie ihre Entdeckungen, Strategien und Vorgehensweisen zu erläutern und zu begründen:

"Lege anders. Verwende möglichst wenige Münzen / Scheine."

  • "Finde eine Möglichkeit mit weniger Münzen und Scheinen. Wie gehst du vor?“
  • "Gibt es eine Möglichkeit mit noch weniger Münzen und Scheinen? Erklär mal!“

"Lege anders. Verwende möglichst viele Münzen / Scheine.“

  • "Finde eine Möglichkeit mit mehr Münzen und Scheinen. Wie gehst du vor?“
  • „Gibt es eine Möglichkeit mit noch mehr Münzen und Scheinen? Erklär mal!“

"Lege anders. Verwende genau 1, 2, 3, 4, 5, … Scheine / Münzen.“

  • „Gibt es eine Möglichkeit, den Geldbetrag mit 1 (2, 3, 4, …) Münzen und / oder Scheinen zu legen? Wie gehst du vor? Erklär mal!“

"Lege anders. Kein Schein  / keine Münze darf doppelt vorkommen.“

  • "Gibt es eine (oder sogar mehrere) Möglichkeit(-en), den Geldbetrag so zu legen, dass  kein Schein / keine Münze doppelt vorkommt? Erklär mal!“

"Lege anders. Keine der abgebildeten Münzen / keiner der abgebildeten Scheine darf vorkommen.“

  • "Gibt es eine (oder sogar mehrere) Möglichkeit(-en), den Geldbetrag so zu legen, dass  keine(r) der auf der Karte abgebildeten Scheine bzw. Münzen vorkommt? Erklär mal!"
Links: Karte mit einem Fünfeuroschein und 2 Eineuromünzen. Rechts: Sortiertafel mit 3 Zweieuromünzen und zwei 50-Cent Münzen.
Abbildung 14 

Erweiterung

Einsatz aller Münzen und Scheine („komplexere“ Geldbeträge)

Material: Sortiertafel, Spielgeld

Indem den Kindern für die Bearbeitung der Aufgabe alle Münzen und Scheine zur Verfügung gestellt werden, wird die Komplexität erhöht und die Anzahl möglicher Zerlegungen nimmt zu.

Vorgegeben werden können auch "komplexere" Geldbeträge wie z. B. 7,26 €.


Erweiterung

Finden aller Tausch- bzw. Zerlegungsmöglichkeiten

Material: Karten mit abgebildeten Geldbeträgen, Sortiertafel, Spielgeld

Ziel ist es, eine Strategie zu entwickeln, mit der alle möglichen Zerlegungen zu einem gegebenen Geldbetrag gefunden werden können. Die Anzahl möglicher Zerlegungen variiert in Abhängigkeit von den zur Verfügung stehenden Scheinen und / oder Münzen.

Eine Basis kann hier das Sortieren von verschiedenen Zerlegungen zu einem gegebenen Geldbetrag bieten (vgl. Basisaufgabe und vertiefende Aufgabenstellungen: Sortieren von Zerlegungen).

Eine andere Einstiegsmöglichkeit stellt das Partnerspiel „Lege anders“ dar (vgl. die Basisaufgabe):
Ein gegebener Geldbetrag (z.B. 3 €) wird von den beiden beteiligten Kindern immer wieder anders gelegt, bis keine neue Möglichkeit mehr gefunden wird.

Wichtig ist hierbei die Notation und Dokumentation der bereits gefundenen Möglichkeiten (z.B. tabellarisch / aufzeichnen der Münzen und Scheine).

"Lege anders.“ 

"Finde verschiedene Möglichkeiten! Wie gehst du vor?"

"Wie findest du noch eine weitere Möglichkeit?“

"Gibt es noch mehr Möglichkeiten? Erklär mal!“

"Woher weißt du, dass du alle Möglichkeiten gefunden hast?"


Möglichkeiten individueller Unterstützung

Legen der Geldbeträge

Insbesondere bei blinden oder stark sehbeeinträchtigten Schülerinnen und Schülern sollte immer mit echtem Geld hantiert werden, da Spielgeld auf die visuellen Merkmale des Geldes reduziert ist. Kinder mit Sehbehinderungen müssen lernen, echte Scheine und Münzen haptisch zu unterscheiden. Indem auf die Münzen und Scheine Brailleziffern geklebt werden, können die Kinder zusätzlich unterstützt werden (vgl. Leuders 2012).

Evtl. kann das Kind einen gewissen Geldbetrag selbst mitbringen. Dieser wird dann von der Lehrkraft verwahrt und zu Beginn und am Ende jeder Unterrichtsstunde geprüft (je nach Fähigkeit des Kindes: Anzahl der Münzen und Scheine zählen / Berechnung des Gesamtbetrages).

Um Kinder mit motorischen Schwierigkeiten zu unterstützen, kann Plastikgeld eingesetzt werden. Möglich ist auch, zwischen zwei Münzen aus Pappe Moosgummi zu kleben.

Ein Fünfeuroschein, eine 5-Cent Münze und eine Eineuromünze aus Pappe, darunter Kork.
Abbildung 15

Möglichkeiten individueller Unterstützung

Dokumentation der Zerlegungen

Zur Dokumentation der Zerlegungen können die Kinder Papiermünzen aufkleben oder die Münzen und Scheine stempeln (einfügen Bild / Stempelset).

Die Dokumentation der Zerlegungen kann auch am Computer erfolgen.
Eingesetzt werden kann auch eine tabellarische Übersicht, bei der die Anzahl der verwendeten Münzen einer Sorte eingetragen wird.