Gemeinsames Lernen durch Nutzung und Vernetzung verschiedener Forschermittel –
Die unterschiedlichen Funktionen von Forschermitteln im inklusiven Unterricht sinnvoll einsetzen

Alle drei Funktionen von Forschermitteln (s. Hintergrund) unterstützen für sich selbst betrachtet das Durchführen guten Mathematikunterrichts. Forschermittel können in nahezu jedem Themengebiet eingesetzt werden, weshalb im Folgenden darauf verzichtet wird, den Fokus auf eine spezielle Unterrichtsreihe zu richten. Stattdessen wird nachfolgend anhand von Kinderdokumenten ein kleiner Überblick darüber gegeben, wie Forschermittel für verschiedene Aufgabenformate und Themen sinnvoll und kompetenzübergreifend genutzt werden können.
 

Forschermittel am Beispiel der Hundertertafel​

Die folgenden Dokumente entstammen einer Unterrichtsreihe zum Thema „Hundertertafel“ (vgl. ‚Verwandte Aufgaben‘). Interessant ist hierbei vor allem die Nutzung des Forschermittels „Pfeile“.

Arbeitsblatt zu Hundertertafeln. Aufgabe 1: „Finde die fehlenden Zahlen. Wie gehst du vor? Zeige mit Forschermitteln.“ Ausschnitt 1: 2 mal 2-Quadrat, oben links ist 5 eingetragen. Schülerlösung: 6, 15, 16 wurden eingetragen. Die Zahlen 5 und 6 wurden mit einem Pfeil verbunden und mit „+1“ markiert. Die Zahlen 15 und 16 wurden mit einem Pfeil verbunden und mit „+10“ gekennzeichnet. Ausschnitt 2: Die 7 ist eingetragen, jeweils 2 leere Felder rechts daneben und nach unten. Schülerlösung: 8, 9, 17 und 27 wurden eingetragen. Die Zahlen 7, 8 und 9 wurden mit Pfeilen verbunden und mit „+1“ markiert. Ausschnitt 3: Die 18 ist eingetragen, 2 leere Felder nach rechts und von dort ausgehend nach unten zwei leere Felder. Schülerlösung: 18, 19, 20, 30 und 40 wurden eingetragen. Die Zahlen 18, 19 und 20 wurden mit Pfeilen verbunden und mit „+1“ markiert. Ausschnitt 4 (Sternchenaufgabe): Die Zahl 67 ist eingetragen, drei leere Felder rechts daneben und von dort ausgehend ein leeres Feld jeweils nach oben und unten. Schülerlösung: 68, 69, 70, 60 und 80 wurden eingetragen. Die Zahlen 67, 68 und 69, 70 wurden mit einem Pfeil verbunden und mit „+1“ gekennzeichnet.
Abbildung 9

Dem Kind mit Unterstützungsbedarf im Bereich „Lernen“ dienten sie in erster Linie als Orientierungshilfe innerhalb der Hundertertafel und halfen ihm, die Einerschritte in den Zeilen und die Zehnerschritte in den Spalten selbstständig zu entdecken (Abb. 9).

Arbeitsblatt zu Hundertertafeln. Aufgabe 1: „Finde die fehlenden Zahlen. Wie gehst du vor? Zeige mit Forschermitteln.“ Ausschnitt 1: Zahl 37 ist eingetragen, jeweils ein leeres Feld rechts und links daneben. Von beiden Seiten ausgehend ein leeres Feld nach oben. Auf der linken Seite ein zusätzliches leeres Feld nach links. Schülerlösung: 25, 26, 36, 38 und 28. Die Zahlen 37 und 36 wurden mit einem Pfeil verbunden und „minus 1“ markiert, die Zahlen 37 und 38 wurden mit einem Pfeil und „+1“ markiert. Ausschnitt 2: Die Zahl 66 ist eingetragen, zwei leere Felder links daneben und von dort ausgehend zwei leere Felder nach oben. Schülerlösung: 44, 54, 64 und 65. Die Zahlen 44 und 54 wurden mit einem verbunden und mit „+10“ markiert. Die Zahlen 66 und 65 wurden mit Pfeilen und „minus 1“ gekennzeichnet. Ausschnitt 3: Die Zahl 78 ist eingetragen, darunter ein leeres Feld, von dort ausgehend zwei leere Felder nach links, ein leeres Feld nach unten und ein leeres Feld nach links. Schülerlösung: 95, 96, 86, 87 und 88. Die Zahlen 87 und 88 wurden mit einem Pfeil verbunden und mit „+1“ markiert. Die 78 und 88 wurden mit einem Pfeil verbunden und mit „+10“ gekennzeichnet. Die Ausschnitt 4: Die Zahl 90 ist eingetragen, ein leeres Feld links daneben, von dort ausgehend jeweils ein leeres Feld nach oben und unten. Von unten ausgehend zwei leere Felder nach links. Schülerlösung: 97, 98, 99, 89 und 79. Die Zahlen 90 und 99 wurden mit einem Pfeil verbunden und mit „+9“ markiert. Die Zahlen 79 und 90 werden mit einem Pfeil und „minus 11“ gekennzeichnet.
Abbildung 10

Das leistungsstärkere Kind hingegen nutzte die Pfeile primär als „Instrument des Kommunizierens“. Sie unterstützten ihn dabei, die gemachten Entdeckungen über Abhängigkeiten von horizontal, vertikal und auch diagonal liegenden Zahlen besser erklären zu können (Abb. 10).

Entdeckungen an der Hundertertafel wurden mit Forschermitteln markiert: Die vertikale Zahlenreihe 3 bis 93 wurde grün, die diagonale Zahlenreihe 10 bis 91 (von rechts oben nach links unten) rot und die horizontale Zahlenreihe 91 bis 100 blau markiert. Rechts daneben „Mein Forscherbericht:“, darunter Linien zum Schreiben. Schülerlösung: „In der 3. Spalte ist da immer eine 3. Die Diagonale geht von 10 bis 91. Die Zeile geht von 91 bis zu 100“ (Rechtschreibung angepasst).
Abbildung 11

Auch eine nähere Betrachtung der Ergebnisse beim Auftrag „Was kannst du an der Hundertertafel alles entdecken?“ (vgl. ‚Offene Aufgaben‘) zeigt, wie leistungsschwächere und -stärkere Kinder ihren Nutzen aus den ihnen zur Verfügung stehenden Forschermitteln ziehen. Fast alle Schülerinnen und Schüler griffen zunächst auf Farben als Ausgangspunkt für ihre Entdeckungen zurück, mit denen es ihnen ermöglicht wurde, Auffälligkeiten innerhalb der Hundertertafel auch ohne Verschriftlichung festzuhalten (Abb. 11; Abb. 12). Das leistungsstärkere Kind schaffte es zudem, allein durch die Forschermittel „Pfeile“ und „Farben“, die Eigenschaften von Zeile, Spalte und Diagonale erklären zu können, was ihm die Verschriftlichung vermutlich erleichterte.

Entdeckungen an der Hundertertafel wurden mit Forschermitteln markiert: Die diagonale Zahlenreihe 1 bis 100 (von oben links nach unten rechts) wurde gelb, die horizontale Zahlenreihe 51 bis 60 gelb und die vertikale Zahlenreihe 5 bis 95 blau markiert. Die Zahlen 5, 15, 25 und 45 in der blauen vertikalen Zahlenreihe wurden mit Pfeilen verbunden und mit „+10“ gekennzeichnet. Die Zahlen 51, 52, 53 und 54 in der gelben horizontalen Zahlenreihe wurden mit Pfeilen verbunden und mit „+1“ markiert. Rechts daneben „Mein Forscherbericht:“, darunter Linien zum Schreiben. Schülerlösung: „In der Hundertertafel gehen die Zahlen von eins bis hundert und in einer Zeile rechnet man immer plus eins und in einer Spalte rechnet man immer plus zehn von Feld zu Feld und in einer Spalte bleiben die Einer immer gleich und in einer Zeile werden die Einer um ein größer“ (Rechtschreibung angepasst). Die Wörter „Zeile“ wurden gelb, die Wörter „Spalte“ blau unterstrichen.
Abbildung 12

 

Forschermittel am Beispiel von Quadratmehrlingen

Gerade geometrische Unterrichtsreihen, die den Fokus auf eine Handlungsorientierung im Sinne des Handelns mit sich anschließender Reflexion legen, profitieren vom Einsatz von Forschermitteln. Eine sinnvolle Möglichkeit Forschermittel zu verwenden, bietet beispielsweise eine Unterrichtsreihe zum Thema „Quadratmehrlinge“ (vgl. ‚Darstellungsformen‘).

Es wurden drei aneinanderliegende Quadrate in jeweils unterschiedlichen Farben in Form des Buchstaben L auf einem Gitterpapier aufgezeichnet (oben rot, unten gelb und grün). Das rote Quadrat (oben) wurde mit einem Pfeil, der auf das Kästchen links neben dem gelben Quadrat zeigt, markiert. Rechts neben der Zeichnung wurden drei horizontal aneinanderliegende Quadrate in derselben Farbkombination (rot, gelb, grün) gezeichnet.
Abbildung 13

Ein Mädchen, das zum Zeitpunkt der Unterrichtsreihe nur wenig Deutschkenntnisse besaß, verdeutlichte mit einem Pfeil und unterschiedlichen Farben (Abb. 13), wie sie durch Verschiebung eines Quadrates einen weiteren Drilling gefunden hat. Allein durch die Verwendung der Forschermittel konnte sie so den anderen Kindern zeigen, was sie entdeckt hat.

Es wurden zwei senkrecht aneinanderliegende Quadrate in lila auf einem Gitterpapier aufgezeichnet. Ein Pfeil zeigt von einem orangenen Quadrat (rechts oben) auf das obere lila Quadrat. Schülerlösung: „Ich habe erstmal einen Zwilling genommen und dann einen Einling genommen, dann ist es ein Drilling geworden“. Der Trick heißt: „Zwilling und Einling“ (Rechtschreibung angepasst).
Abbildung 14

Ein anderes Kind (Abb. 14) verdeutlichte sein Vorgehen ebenfalls mit einem Pfeil, drückt durch ihn aber das Hinzufügen eines Quadrats zu einem bestehenden Domino (Zwilling) aus. Der Domino (lila) sowie das einzelne Quadrat (orange) wurden zum besseren Verständnis für die anderen Kinder auch farblich gekennzeichnet, was dabei half, die schriftliche sowie mündliche Erklärung zu unterstützen.

 

Forschermittel am Beispiel von Tauschaufgaben

Das Entdecken der Ergebnisgleichheit von Tauschaufgaben bei der Multiplikation ist ebenfalls eine gute Einsatzmöglichkeit für Forschermittel. Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler erhalten mit ihnen die Möglichkeit, das Kommutativgesetz an exemplarischen Aufgaben zu verstehen und zu nutzen.
Bei den nachfolgenden Dokumenten, entnommen aus einer Unterrichtsreihe zum Thema „Besondere Malaufgaben“ (vgl. ‚Anforderungsbereiche‘), wird erst unter näherer Betrachtung ersichtlich, wie gewinnbringend der Einsatz von Forschermitteln wie Farben oder Einkreisen war.

Schülerlösung zur Aufgabe 1 mal 4 und 4 mal 1, darunter Darstellung der Aufgaben mit Plättchen auf Hundertertafel. Das Ergebnis (4) wurde eingetragen und rot eingekreist. Rechts daneben vier nebeneinanderliegende Plättchen in horizontaler und vertikaler Anordnung.
Abbildung 15

So konnte eine Schülerin zunächst keine Auffälligkeit beider Ergebnisse feststellen (Abb. 15). Das Forschermittel „Plättchen“ bzw. „Plättchenstangen“ ermöglichte es ihr aber in seiner Funktion als „Instrument des Entdeckens“, zwei Vierer-Plättchen haptisch aufeinanderzulegen, wodurch ihr die Ergebnisgleichheit erst bewusst wurde. Das anschließende Einkreisen war ebenfalls von Vorteil, da es ihre Entdeckung dokumentarisch festhielt und ihr erlaubte, sich in der Plenumsphase daran zu erinnern.

Schülerlösung zur Aufgabe 2 mal 5 und 5 mal 2, darunter Darstellung der Aufgaben mit Plättchen auf Hundertertafel. Das Ergebnis (10) wurde eingetragen. Die Zahlen 2, 5 und 10 wurden mit jeweils unterschiedlichen Farben eingekreist. Antwort: „Ich habe herausgefunden, dass Ergebnis immer gleich ist“ (Rechtschreibung angepasst).
Abbildung 16

Interessant ist auch eine nähere Betrachtung der eingesetzten Forschermittel eines Kindes mit erhöhtem Unterstützungsbedarf im Bereich Lernen (Abb. 16). Seine Antwort lässt auf wesentlich weniger Entdeckungen schließen, als er tatsächlich gemacht hat. Denn aufgrund der Verwendung des Forschermittels „Farben“ ist zu erkennen, dass er neben der Ergebnisgleichheit auch die Gleichheit der Faktoren erkannt hat.

Schülerlösung zur Aufgabe 8 mal 5 und 5 mal 8, darunter Darstellung der Aufgaben mit Plättchen auf Hundertertafel. Das Ergebnis (40) wurde eingetragen. Das Kind markiert jeweils die gleichen Zahlen in der gleichen Farbe und verbindet sie mit Strichen miteinander. „Mir fällt auf, dass es immer die Tauschaufgabe ist und das Ergebnis immer gleich ist“ (Rechtschreibung angepasst).
Abbildung 17

Eine leistungsstarke Schülerin benutzte ebenfalls die bereits genannten Forschermittel (Abb. 17). Zudem stellt sie durch Verbindungslinien und dem Einsatz gleicher Farben eine Beziehung der Aufgaben her, womit die Struktur der Tauschaufgabe ersichtlich wird und als „Instrument des Kommunizierens“ diente.

Schülerlösung zur Aufgabe „Wie kannst du anderen Kindern erklären, warum das Ergebnis von Tauschaufgaben immer gleich ist? Schreibe deinen Tipp auf.“ Die Aufgaben 3 mal 4 und 4 mal 3 sind jeweils als Punktebild dargestellt (Rechteck mit 4 Dreierreihen, Rechteck mit 3 Viererreihen). Beide Rechtecke sind mit einem Doppelpfeil verbunden. Antwort: „Wenn man das Punktefeld aufeinanderlegt, dann ist es gleich“ (Rechtschreibung angepasst).
Abbildung 18

Dass selbst ein mathematischer Beweis unter Verwendung von Forschermitteln möglich ist, zeigt das oben stehende Kinderdokument (Abb. 18). Mittels gezeichneter Plättchen bzw. Punktefelder und der Verwendung eines Pfeils verbildlicht das Kind die Deckungsgleichheit beider Ergebnisse und schafft es so, das Kommutativgesetz der Multiplikation am Beispiel zu erklären.

 

Forschermittel am Beispiel von Zahlenmauern

Der Einsatz von Forschermitteln erweist sich auch beim Aufgabenformat „Zahlenmauern“ (Müller & Wittmann, 2012) als sinnvoll, da es vielfältige Entdeckungsmöglichkeiten bietet, wie beispielsweise die Auswirkungen operativer Veränderungen näher zu untersuchen (vgl. ‚Tipps und Herausforderungen‘).

Arbeitsblatt zu Zahlenmauern. Überschrift: „Wir erhöhen den Mittelstein um 1!“, darunter vier 3er-Zahlenmauern. Erste Zahlenmauer: Basissteine 4, 1 und 2. Der Mittelstein (1) wird in den anderen drei Zahlenmauern um +1 erhöht: 2, 3 und 4. Aufgabe: „Was fällt dir auf? Markiere mit Forschermitteln.“ Schülerlösung: Decksteine (8, 10, 12 und 14) wurden mit Strichen verbunden und mit „+2“ markiert. Mittelsteine (1, 2, 3 und 4) wurden mit Strichen verbunden und mit „+1“ markiert. Antwort: „Der Deckstein erhöht sich um 2, der Mittelstein erhöht sich um 1“ (Rechtschreibung angepasst).
Abbildung 19

Das Nutzen von Pfeilen half einem Schüler mit erhöhtem Unterstützungsbedarf im Bereich Lernen, wichtige Wertänderungen des Decksteins zu erkennen und diese auch auf die folgenden Zahlenmauern zu übertragen (Abb. 19).

Arbeitsblatt zu Zahlenmauern. Aufgabe: „Wir erhöhen den Mittelstein um 1!“, darunter vier 3er-Zahlenmauern. Erste Zahlenmauer: Basissteinen 14, 11 und 12. Der Mittelstein (11) wird in den anderen Zahlenmauern jeweils um +1 erhöht: 12, 13 und 14. Die Zahlenmauern wurden vom Kind ausgerechnet. Aufgabe „Was fällt dir auf? Markiere mit Forschermitteln.“ Schülerlösung: Die Decksteine der Zahlenmauern (48, 50, 52 und 54) wurden lila eingefärbt, mit lila Strichen verbunden und mit „+2“ gekennzeichnet. Die Mittelsteine (11, 12, 13 und 14) wurden gelb eingefärbt, mit gelben Strichen verbunden und mit „+1“ gekennzeichnet. Antwort: „Wenn der Mittelstein um 1 größer wird, dann wird der Deckstein um 2 größer“ (Rechtschreibung angepasst).
Abbildung 20

Ein leistungsstärkeres Kind erzeugte durch die Forschermittel „Pfeile“ und „Farben“ eine visuelle Hervorhebung der zu betrachtenden Steine. Das dadurch erkennbare Schema ist selbsterklärend und konnte im weiteren Verlauf der Stunde als Kommunikationshilfe genutzt werden (Abb. 20).

Arbeitsblatt zu Zahlenmauern. Aufgabe „Warum ist das so? Begründe.“ Antwort: „Wenn sich der Mittelstein um 1 erhöht, dann erhöhen sich die zwei Zwischensteine auch um 1 und der Deckstein erhöht sich dann um 2“ (Rechtschreibung angepasst). Aufgabe „Zeige mit Plättchen“, darunter zwei leere 3er-Zahlenmauern. Schülerlösung: In der ersten Zahlenmauer sind blaue Plättchen entsprechend selbst gewählter Zahlenwerte gezeichnet. In der zweiten Zahlenmauer ergänzt das Kind Zahlenmauer 1 an den Stellen um rote Plättchen, die sich erhöhen: Mittelstein +1, Steine der mittleren Reihe +1, Deckstein +2.
Abbildung 21

Auch Abbildung 21 zeigt, dass Plättchen nicht nur als Unterstützungsmöglichkeit für leistungsschwächere Kinder Anwendung finden sollten, sondern auch von leistungsstärkeren Kindern, beispielsweise zum Beweisen, genutzt werden können. Im abgebildeten Beispiel nutzt das Mädchen die Plättchen, um mit ihnen einen Beweis aufzustellen: Sie versucht zu erklären, warum sich bei einer Erhöhung des Mittelsteins um 1, der Deckstein um 2 erhöht.

 

Weitere Anregungen

Forschermittel eignen sich bei nahezu allen Aufgabenstellungen und sollten von jedem Kind, egal ob leistungsstark oder leistungsschwach, durchgängig genutzt werden.
Vor allem dann, wenn wichtige mathematische Strukturen innerhalb eines Aufgabenformats entdeckt werden können, ist ihre Verwendung in der Unterrichtspraxis empfehlenswert.


Als Anregung wäre beispielsweise eine Unterrichtsreihe zum Thema „Rechendreiecke“ (Abb. 22) zu nennen. Gleichbleibende oder sich regelmäßig verändernde Zahlen können mit Forschermitteln markiert oder fehlende Zahlen mit Hilfe von Plättchen oder Zahlenkarten gefunden werden.

Linkes Rechendreieck: Innen: Oben 2, links unten 6, rechts unten 4. Außen: Links 8, rechts 6, unten 10. Rechtes Rechendreieck: Innen: Oben 3, links unten 6, rechts unten 5. Außen: Links 9, rechts 8, unten 11. Die Zahlen 9, 11, 3 und 5 wurden in Blau eingekreist. Die Zahl 8 wurde lila eingefärbt.
Abbildung 22

Weitere Ideen zur Benutzung von Forschermitteln im Unterricht sind in einer ausführlichen Unterrichtsreihe zum Aufgabenformat „Entdeckerpäckchen“  (Abb. 23) bei PIKAS (vgl. PIKAS: Haus 1: Entdecken, Beschreiben, Begründen – Fortbildungsmaterial – PIK fördern; s. auch PIKAS 2012, S. 36 ff.) zu finden.

Entdeckerpäckchen mit acht Additionsaufgaben. Das Entdeckerpäckchen wurde dem Muster entsprechend um 3 Aufgaben fortgesetzt. Das Kind markiert seine Entdeckungen mit Forschermitteln: Es verbindet die ersten Summanden mit Pfeilen und „+2“, die zweiten gleichbleibenden Summanden sind gelb gefärbt und die Summen erneut mit Pfeilen und „+2“.
Abbildung 23