Max ist 11 Jahre und 2 Monate alt. Er besucht die 4. Klasse einer Förderschule Lernen. Max mag das Fach Mathematik und er hat trotz einiger Misserfolgserlebnisse großes Interesse und viel Spaß an der Mathematik. Er ist sehr neugierig und motiviert, neue mathematische Inhalte zu entdecken. Seine Kompetenzen im Fach Mathematik schätzt er als hoch ein.
Max erzählt über seine Stärken und Schwächen im Mathematikunterricht.
Max kann auch seine Schwächen sehr realistisch einschätzen und klar benennen. Es ist ihm nicht unangenehm darüber zu sprechen. Er geht mit seinen Stärken und Schwächen sehr offen um. Dabei hilft Max eine gute Beziehung zur der Lehrperson und eine lernförderliche Klassenatmosphäre. Der Beziehungsaspekt ist ein wesentlicher Bestandteil im Lernprozess aller Kinder, insbesondere bei Kindern mit dem Unterstützungsbedarf Lernen.
Im folgenden Videoausschnitt löst Max die Zahlenmauer.
Eigenaktivität
Beobachten Sie Max bei der Bearbeitung der Aufgabe. Was fällt Ihnen auf?
Max löst Zahlenmauern und berichtet über seine Entdeckungen.
Eigenaktivität
Überlegen Sie, welche Kompetenzen Max bereits erworben hat.
Max hat im Matheunterricht schon viele Kompetenzen erworben, trotzdem fällt in den Videoausschnitten sein Unterstützungsbedarf im Förderschwerpunkt Lernen auf. Dies wird an folgenden Merkmalen ersichtlich:
-
Er bewegt sich im Zahlenraum bis 20 in der 4. Klasse.
-
Eine vollständige Ablösung vom Material ist noch nicht geschehen. Er rechnet mit seinen Fingern.
-
Max erkennt den Fehler in seiner Rechnung, kann ihn aber nicht verbessern.
Max hat auch Schwierigkeiten im schriftsprachlichen Bereich, wie in der nächsten Abbildung deutlich wird:
Die im Film dargestellten Episoden zeigen, in welchen Bereichen Kinder und Jugendliche mit Unterstützungsbedarf im Bereich Lernen fast immer Hilfen benötigen. Praktisch alle Kinder weisen sowohl Schwierigkeiten im Fach Mathematik als auch im Fach Deutsch auf. Im Zentrum stehen schulische Lernausfälle und Minderleistungen, welche den Schulerfolg der Heranwachsenden insgesamt gefährden. Außerhalb von Schule und Unterricht fallen die Schülerinnen und Schüler nicht unbedingt als Heranwachsende mit „Behinderungen“ auf. Sehr häufig sind die Lernschwierigkeiten mit Problemen im Erleben von Schule und mit Schwierigkeiten im Sozialverhalten verknüpft. Neben dem Unterstützungsbedarf im Lernen zeigen viele Schülerinnen und Schüler Entwicklungsbedarf im Bereich der Sprache oder im Sozialverhalten.
Auch wenn die gezeigten Episoden typisch sind für das Erleben von Schule und für das Verhalten in der Schule: Die Kinder und Jugendlichen, um die es in diesem Modul geht, haben zwar den Unterstützungsbedarf im Lernen gemeinsam, aber darüber hinaus unterscheiden sie sich in vielfältiger Weise. Es gibt nicht „das lernbehinderte Kind“ oder „den typischen Unterstützungsbedarf“.