(vgl.
, s. auch Wartha & Schulz, 2012), die als Voraussetzung für eine diagnosegeleitete Förderung gilt, ist aufgrund der differenzierten Zielsetzung, die der Lehrende während des Gesprächs verfolgt, eine Unterscheidung notwendig.
lassen sich auf die Methode des sog. klinischen Interviews nach Piaget zurückführen. Nähere Informationen zu klinischen Interviews sind bei
zu finden. Ziel ist es, das authentische Denken von Kindern (vgl. Spiegel & Selter, 2003) möglichst genau nachzuvollziehen, wodurch Rückschlüsse zu Lernstand und zu den Denkweisen der Lernenden gezogen werden können. „In der Diagnose sollen die Kompetenzen des Kindes (kompetenzorientiert) ermittelt werden, also die sichere Grundlage, an die in Fördersituationen angeknüpft werden kann“ (Wartha & Schulz, 2012, S.21).
darauf, die Lernenden dazu anzuregen einen Lernzuwachs zu erzielen (vgl. Selter, 2017). Dies schließt jedoch nicht aus, dass auch in Fördergesprächen immer Rückschlüsse auf den Lernstand und die Denkprozesse der Kinder gezogen werden, die Lehrkraft also auch hier diagnostisch tätig bleibt. Die folgende Übersicht (Selter, 2017, S.391) fasst die
Auch wenn beide Gesprächsformen klare Unterschiede aufweisen, ist festzuhalten, dass sie in der Unterrichtsrealität häufig eng aufeinander folgen bzw. sich auch vermischen können. Als Lehrperson sollte man sich deshalb bewusst sein, ob man in der konkreten Situation eher die Intention des Diagnostizierens oder die des Förderns verfolgt (vgl. Selter, 2017). Nachfolgend werden deshalb Hinweise zur Durchführung und Reflexion separat formuliert.
Hinweise zur Durchführung und Reflexion von Diagnosegesprächen
Als Unterstützung zur praktischen Durchführung von Diagnosegesprächen können folgende Planungsschritte dienen:
Planungsschritte zur Vorbereitung auf Diagnosegespräche
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Schwerpunkte setzten und Inhalte festlegen
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Auf Grundlage von Beobachtungen und schriftlichen Dokumenten des Kindes werden Schwerpunkte (z.B. „Ordinales und kardinales Zahlverständnis“) gesetzt und dazu mögliche passende Inhalte (z.B. Zählaktivitäten oder Übungen zur Anzahlerfassung) festgelegt. Diese Inhalte sollten sich auf wichtige „Hürden im Lernprozess" beziehen (Schipper, Wartha & v. Schroeders, 2011).
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Aufgaben und Material auswählen
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Daraufhin werden konkrete Diagnoseaufgaben (vgl. ‚Diagnoseaufgaben und Förderaufgaben’) sowie das entsprechende Anschauungs- und Darstellungsmaterial (z.B. Rechenrahmen) entsprechend des diagnostischen Schwerpunkts ausgewählt.
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Ablauf planen
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Um den Ablauf zu planen und Beobachtungen während des Gesprächs zu notieren, eignen sich Vorlagen, in denen beispielsweise die konkrete Aufgabenstellung oder die Beobachtungsschwerpunkte notiert werden können (s. ‚Zur Illustration‘).
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Zielgerichtet und förderorientiert diagnostizieren
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Das Ziel des Gesprächs ist es, Kompetenzen aber auch Schwierigkeiten zu ermitteln. Da diese sich erst im Laufe des Gesprächs genauer abzeichnen, kann es sein, dass Frage- oder Aufgabenstellungen spontan adaptiert oder bestimmte Übungen vorzeitig abgebrochen werden müssen. An welchen Stellen dies der Fall sein könnte, sollte im Vorfeld bedacht werden.
Der meist dreiteilige Ablauf eines Diagnosegesprächs sollte mit einem kleinen Einstieg, einem „Warm-up“ (s. Leitprinzip ‚Angenehme Gesprächsatmosphäre‘) beginnen, welches je nach Zeit und Bedürfnis der Lernenden durchgeführt werden kann. Da der Schwerpunkt auf den Diagnoseaufgaben liegt, wird im Anschluss fließend dahin übergeleitet. Entsprechend einer Einführung gibt es auch am Ende einen Abschluss, welcher genutzt werden kann, um mit dem Kind das Gespräch zu reflektieren, die Bereitschaft zur Mitarbeit wertzuschätzen oder einen Ausblick auf die Förderung zu geben.
1. Warm-up (z.B. Begrüßung, Ritual, Mathespiel, offene Aufgabe,...)
2. Diagnoseaufgaben
3. Abschluss (z.B. Ritual, Spiel, Verabschiedung,...)
Um die Diagnoseaufgaben (s. Punkt 2, vgl.
‚Diagnose- und Förderaufgaben’) im Vorfeld auszuwählen, sinnvoll zu strukturieren und sich während des Gesprächs oder im Nachhinein Anmerkungen machen zu können, ist es hilfreich, eine Notation des mathematischen Inhalts, der geforderten Kompetenz und einer beispielhaften Aufgabenstellung vorzunehmen. Wie ein möglicher Leitfaden, auf dem zudem Beobachtungsschwerpunkte und Anmerkungen festgehalten werden können, aussehen kann, zeigt das Illustrationsbeispiel.
Weitere detaillierte Informationen zur Gesprächsführung (Planung, Durchführung und Auswertung von diagnostischen Gesprächen) sowie mögliche Stolpersteine finden sich
KIRA: Diagnostische Gespräche.
Hinweise zur Durchführung und Reflexion von Fördergesprächen
Auch wenn es darum geht, innerhalb eines Fördergesprächs Lernfortschritte anzuregen und neue Denkwege einzuschlagen (vgl. Selter, 2017) ist das Gespräch dem Lernen durch Entdecken (vgl. Winter, 2015) verpflichtet. Mit dem Anregen von Lernfortschritten ist demnach nicht gemeint, den Lernenden etwas „beizubringen“ und ihnen dabei den eigenen Denkweg als den bestmöglichen aufzudrängen. Es geht vielmehr darum, durch bewusste Impulse und Fragestellungen das Kind in Abhängigkeit der individuellen Denkwelten zu mathematischen Entdeckungen herauszufordern und somit individuelle Lernfortschritte zu initiieren.
Als Unterstützung zur praktischen Durchführung von Fördergesprächen können folgende Planungsschritte dienen:
Planungsschritte zur Vorbereitung auf Fördergespräche
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Schwerpunkte setzen und Inhalte festlegen
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Ein konkretes Förderziel (z.B. „Förderung des Stellenwertverständnisses durch Bündelungsaktivitäten“) wird für das Gespräch festgelegt.
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Aufgaben und Material auswählen
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Daraufhin wird eine geeignete (substantielle) Aufgabe sowie das entsprechende Anschauungs- und Darstellungsmaterial (z.B. Mehrsystemblöcke) ausgewählt. Diese werden sinnvoll auf die konkrete Zielsetzung abgestimmt.
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Ablauf planen
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Um den Ablauf zu planen, eignen sich Vorlagen, in denen beispielsweise die konkrete Aufgabenstellung oder das benötigte Material notiert werden kann (s. ‚Zur Illustration‘).
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Zielgerichtet und diagnosegeleitet fördern
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Ziel von Fördergesprächen ist die individuelle Förderung des Kindes zur bestmöglichen Potenzialentfaltung, was voraussetzt, dass weitere konkrete Fördervorhaben erst nach einer durchgeführten Fördersitzung festgelegt werden können. Um sich möglichst an der Entwicklung des Kindes zu orientieren und eine gezielte Förderung zu ermöglichen, sollte die Lehrkraft auch weiterhin diagnostisch tätig sein.
Der Ablauf eines Fördergesprächs kann dem eines Diagnosegesprächs angepasst werden. Beginnend mit einer kleinen Einführung in Form eines Spiels, Rituals etc. wird auch hier fließend zu den Förderaufgaben übergeleitet, da diese den Schwerpunkt des Fördergesprächs bilden sollten. Auch ein Abschluss ist beim Fördergespräch sinnvoll.
1. Warm-up (z.B. Begrüßung, Ritual, Mathespiel, offene Aufgabe, …)
2. Förderaufgaben (ca. 2-5 Sequenzen, je nach Komplexität)
3. Abschluss (z.B. Ritual, Spiel, Verabschiedung, …)
Um die geplanten Förderaufgaben (s. Punkt 2; vgl.
‚Diagnoseaufgaben und Förderaufgaben‘) im Vorfeld sinnvoll zu strukturieren und sich während des Gesprächs oder im Nachhinein Anmerkungen machen zu können, ist es hilfreich, inhaltliche und organisatorische Elemente sowie die Reflexion des Gesprächs zu protokollieren. Diese Notizen können mit Hilfe eines Leitfadens strukturiert und als Unterstützung zur Planung weiterer Fördervorhaben genutzt werden. Das Illustrationsbeispiel zeigt, wie ein solcher Leitfaden aufgebaut werden könnte.
Wie aus den obigen Ausführungen deutlich hervorgeht, bringt das Führen von Diagnose- und Fördergesprächen vielfältige Vorteile mit sich. Ein Nachteil ist sicherlich der große Zeitaufwand, der für jedes einzelne Kind aufzubringen ist. Ein Einsatz dieser Methode (wenn auch nur dosiert) ist aufgrund der umfangreichen Erkenntnisse jedoch zu empfehlen. Gerade im Hinblick auf den inklusiven Unterricht, in dem verstärkt die Zusammenarbeit von Primarstufenlehrkraft und sonderpädagogischer Fachkraft genutzt werden sollte, bietet sich der Einsatz beider Gesprächsformen an. Beim Nutzen von unterrichtsintegrierten Fördermodellen kann der Organisations- und Zeitaufwand zudem erheblich reduziert werden (vgl.
‚Unterrichtsorganisation‘).