Einstieg

Auffallend an allen Äußerungen ist die von den verschiedenen Beteiligten beobachtete Neigung zum Lernen auf einer anschaulichen Ebene („Kopfrechnen… überfordert“, „Anschauungsmaterial erleichtert deutlich seine Konzentration“, Einbezug von „Punktmustern“ und „Spielgeld“). Diese Ebene scheint ein konzentrierteres Lernen („…das ging ganz schnell“, „Das ist nicht so kompliziert.“) zu ermöglichen. Dies kann als Indikator dafür gewertet werden, dass Benedict momentan noch auf konkret-anschauliche Repräsentanten angewiesen ist, um die mathematischen Ideen hinter selbigen zu „sehen“.

Schlussfolgern ließe sich hieraus, dass neben der gezielten individuellen Förderung auch im Klassenunterricht der Einbezug der enaktiven und ikonischen Repräsentationsebene immer eingeplant werden sollte. Da der Wechsel zwischen den Repräsentationsebenen für alle Lernenden der Klasse eine Herausforderung darstellen kann, wird hiermit auch einer Vereinzelung von Benedicts Lernweg vorgebeugt. Geeignete Anschauungsmaterialien können stets als selbstverständliches Arbeitsmittel für ihn und die gesamte Klasse zur Verfügung stehen, um Übersetzungsprozesse zu ermöglichen.

Diese Betonung einer konkreten Darstellungsebene kann für Benedict einen Aufbau sicherer Grundvorstellungen ermöglichen und erleichtert über die Handlung am Material auch eine Teilhabe am fachlichen Kommunizieren innerhalb des Klassenverbands. Eine Ablösung vom Material sollte für Benedict nur sehr behutsam und konzeptuell angeregt werden. Im gemeinsamen Austausch der Lehrkräfte können solche Beobachtungen zusammen getragen und in ihren Übereinstimmungen erkannt werden. Maßnahmen für den Fachunterricht allgemein sowie die individuelle Förderung können hieraus abgeleitet und gemeinsam umgesetzt werden.