Zeichnung einer Frau mit Sprechblase: „Auswendiglernen und aktives Entdecken passt nicht zusammen! Zur Einführung mache ich aktives Entdecken, das Automatisieren kommt dann zum Schluss des Themas."

Auch in der hier vorgestellten Einteilung des effektiven Übens steht das sichernde Üben als letzte von vier Phasen eher am Ende des Lernprozesses. Das sichernde Üben zielt auf die Schulung der Geläufigkeit ab. Das Automatisieren stellt einen zentralen Bestandteil des sichernden Übens dar, aber sicherndes Üben ist mehr als Automatisieren, denn nicht alles, was Lernende sicher beherrschen müssen (z. B. halbschriftliches Rechnen), ist automatisiert. Dass es für das flexible und verständige Rechnen wichtig ist, zunächst Grundvorstellungen aufzubauen, Aufgaben mit einander in Beziehung zu setzen und Zusammenhänge auch zu beschreiben und zu begründen, wurde in den entsprechenden Teilmodulen dargestellt. Dem sichernden Üben kommt dennoch, trotz der Einordnung als „letzte“ Übungsphase, große Bedeutung für den gesamten Lernprozess zu.

Die Automatisierung steht [. . .] nicht etwa im Gegensatz zum aktiv-entdeckenden Lernen, sondern ist vielmehr komplementär dazu: Durch aktiv-entdeckendes Lernen wird die Verständnisgrundlage für die Automatisierung geschaffen. Umgekehrt machen automatisiert verfügbare Fertigkeiten den Lerner frei für weiterführende aktiv-entdeckende Lernprozesse. (Wittmann, 1997, S. 135)

Im folgenden Teilmodul wird dargestellt, welchen Stellenwert und welchen „Ort“ im Lernprozess das sichernde Üben insbesondere in inklusiven Lerngruppen haben kann und wie eine praktische Umsetzung in Unterricht aussehen könnte.