Zur beispielhaften Darstellung eines Aufgabenformates zum sichernden Üben wird das Mal-Memory, das in der Phase des grundlegenden Übens genutzt wurde, wieder aufgegriffen und adaptiert.

Mal-Memory: Memorykarten mit unterschiedlichen Darstellungen von Malaufgaben und entsprechender Rückseite. Rückseite mit Baum: Punktebilder; Sonne: symbolische Darstellung; Sonne, Baum und Vogel: Ergebnisse; Vogel: fotografierte Alltagsdarstellungen sowie von Kindern gemalte bildliche Darstellungen, z.B. zwei Waffeln mit 5 Kugeln Eis oder 2 5er-Würfelbilder.

Das Mal-Memory besteht aus verschiedenen Darstellungen von Malaufgaben, die einander zugeordnet werden können. Für die Anwendung beim Sichernden Üben liegt der Fokus auf der symbolischen Darstellung der zugehörigen Ergebnisse, zusätzlich können auch die anderen Darstellungsformen dazu beitragen, Kompetenzen verständnisorientiert zu sichern.

Lernumgebung „Blitz-Memory“

Blitzmemory: Oben Malaufgabe, hier: 4 mal 3. Darunter 10 verschiedene Memorykarten mit Ergebnissen, z.B. 6, 20, 12.

Das Spiel kann allein, mit einem Partner oder in kleinen Gruppen gespielt werden. Die ausgewählten Malaufgaben (symbolische Darstellung) kommen verdeckt auf einen Stapel, die zugehörigen Ergebnisse werden offen, für alle gut sichtbar ausgelegt. Sobald die oberste Malaufgabe umgedreht wird, dürfen die Spieler:innen das dazugehörige Ergebnis nennen und auf die entsprechende Karte tippen – so schnell sie können. Die anderen Mitspieler:innen überprüfen die Zuordnung, ist das Pärchen korrekt, werden beide Karten aus dem Spiel genommen.

Im Folgenden werden einige Varianten des Spiels vorgestellt, die auf die im Hintergrundteil dargestellten Hinweise Bezug nehmen.

Aufgaben sortieren und auswählen

 Links Box mit Aufschrift: „Kann ich auswendig“, rechts Box mit Aufschrift: „Kann ich noch nicht“. In beiden Boxen Karten mit Malaufgaben.

Die Kinder können die Aufgabenkarten sortieren: in einfache Aufgaben, die sie schon automatisiert haben, und schwierigere Aufgaben, die sie noch nicht automatisiert haben. Das Sortieren

  • hilft, den Überblick zu behalten,
  • motiviert (weil meist schon einige Aufgaben automatisiert sind) und
  • legt den Fokus auf die Aufgaben, die noch nicht automatisiert sind (Götze, Selter & Zannetin 2019, 91).

Dies kann auch bei der Suche nach einem passenden Spielpartner hilfreich sein. Entscheidend ist, dass sich die Kinder damit beschäftigen, welche Aufgaben sie „schon können“ und welche noch nicht und sie das „Blitz-Memory“ auf dieser Grundlage spielen.

Verkürzen von Ableitungen

Zu Aufgaben, die als schwierig empfunden werden, können neue Karten hergestellt werden, indem Ableitungsstrategien aus der Phase des vernetzenden Übens wieder aufgegriffen und auf Blanko-Karten gezeichnet werden.

Zwei Memorykarten nebeneinander: Links: „5 mal 8“, rechts daneben Karte mit 10 mal 8 Punktebild. Die oberen fünf Reihen wurden durchgestrichen, um die unteren 5 Reihen ist ein Kasten. Links daneben Zeichnung eines Jungen mit Sprechblase: „Fünf mal acht ist… Zehn mal Acht ist Achtzig. Davon die Hälfte ist… Ist Vierzig. Fünf mal Acht ist Vierzig.“

Wurden auf diese Weise einige Karten hergestellt, kann das Blitz-Memory nur mit diesen Ableitungsstrategien und den dazugehörigen Aufgaben gespielt werden. Statt des passenden Ergebnisses müssen dann die einzelnen Schritte der Ableitungsstrategie genannt werden. Zu Beginn eines Spiels können sich die Partner:innen zusätzlich jeweils ihre Ableitungsstrategien vorstellen, auf diese Weise können neue Strategien erfahren und eigene weiter verinnerlicht werden.

Blitz-Zuordnung von Punktefeldern

Blitzmemory mit Punktebildern. Oben Malaufgabe, hier: 4 mal 3. Darunter 6 Karten mit verschiedenen Punktebildern, z.B. 2 mal 3, 2 mal 2, 4 mal 3.

Lernende, für die das schnelle Zuordnen von Ergebnissen noch zu anspruchsvoll ist, können auch das Zuordnen von Punktefeldern zu Aufgaben „auf einen Blick“ sichern. Dies funktioniert besonders gut bei kleineren Aufgaben, bei denen die Faktoren noch quasi-simultan erfasst werden können.